Gut altern – auch im Kanton Zug

Die Institutionen im Kanton Zug tun viel, um ein gutes Altern für alle
zu ermöglichen. Behördenvertreterinnen stellten sich den Fragen aus dem Publikum.

„Gut altern – bis ins hohe Alter“. An sich ein spannendes Thema der Informationsveranstaltung des Kantonalen Seniorenverbandes Zug (KSVZ). Gegen 150 Personen fanden sich am 9. November 2016 im Burgbachsaal ein. Doch der Vortrag erfüllte weder die Ansprüche der Organisatoren noch die Erwartungen des sehr zahlreich erschienenen Publikums. Zu theoretisch, zu wenig Praxisbezug. Auch rhetorisch mochte der Vortragende nicht zu überzeugen.
Hingegen folgte das Publikum in der anschliessenden Fragerunde mit Interesse den konkreten Aussagen der Institutions- und Behördenvertretungen bezüglich ihren Beiträgen zum guten Altern. Gabriele Plüss, Geschäftsführerin von Pro Senectute Zug, leitete die Fragerunde
und präsentierte einleitend die zahlreichen Angebote der Organisation im Kanton Zug.
Diese seien für alle Senioren offen und in der halbjährlich erscheinende Broschüre Horizonte ausgeschrieben. Sie erwähnte die Zusammenarbeit mit den Gemeinden, bedauerte jedoch, dass nur mit fünf eine Leistungsvereinbarung bestehe, mit Walchwil, Hünenberg, Cham,
Steinhausen und Baar.

Die anwesenden Behördenvertreterinnen beantworteten mit viel Sachverstand die Fragen aus dem Publikum. Als Beispiel für die kulturell und sozial bezogene Altersarbeit erwähnte Barbara Hotz, Leiterin Fachstelle Gesundheit / Alter Baar, die Möglichkeit des wöchentlichen
Gedächtnistrainings im Jugendkaffee in Baar.

Auf die Frage, ob jene Personenkreise auch mit Bildungsangeboten erreicht würden, die es besonders notwendig hätten, meinte der Referent, dass man Nichts unversucht lassen sollte.
Er erwähnte ein erfolgreiches Projekt in Winterthur, in dem konkret auf Senioren mit Migrationshintergrund zugegangen worden sei und diese über ihre Rechte und die Möglichkeiten für Hilfe aufgeklärt worden seien. Judith Halter, Amt für Gesundheit, erwähnte ein ähnliches Vorgehen in der Suchtberatung im Kanton Zug.

Claudia Schwager, Fachverantwortliche Existenzsicherung Alter, und Dr. Isabelle Egger, Abteilungsleiterin Gesundheitsförderung und Prävention, stellten die im Moment laufende direktionsübergreifende Kampagne „Alter hat Potential“ in wenige Worten vor. Diese hat zum Ziel, die Wirtschaft für das Potential der älteren Arbeitnehmenden zu sensibilisieren und die
Freiwilligenarbeit der nicht mehr Erwerbstätigen als wichtiger Beitrag für die Gesellschaft noch besser auszuschöpfen. Sie weisen auf Veranstaltungen und die im Moment laufende Plakataktion hin. Auf die Frage, ob auch die Wirtschaft in das Projekt eingebunden ist, wird die Teilnahme der grössten kantonalen Arbeitgeber an der letzten öffentlichen Veranstaltung erwähnt. Auch der KSVZ unterstützt diese Kampagne aktiv und vertritt in der Spurgruppe die Belange der älteren Bevölkerung. Der Kampagnenleiter Urs Brütsch wird an der nächsten Delegiertenversammlung des KSVZ über das Projekt informieren.

Voten aus dem Publikum plädieren auch für Eigenverantwortung und Eigeninitiative. Als gutes Beispiel wurde die Nachbarschaftshilfe KISS erwähnt. In Freiwilligenarbeit werden Punkte gesammelt, die später für notwendige Hilfe ausgegeben werden können. Auch das Tüftellabor – ein Generationen übergreifendes Projekt – lebt von der Idee der Eigeninitiative.
Freiwillige mit Berufserfahrung unterstützen Schüler und Jugendliche bei der Umsetzung ihrer Projekte.

Wir werden immer älter. Die Lebenserwartung ist in der Schweiz in den letzten Jahrzehnten fast dramatisch angestiegen. Dies stellt uns vor Herausforderungen, z.B. betreffend der Finanzierung der Altersvorsorge, bietet aber auch Chancen für ein erfülltes Leben in guter Verfassung bis ins hohe Alter. Der Kantonale Seniorenverband Zug KSVZ wird sich in seiner
Verbandsarbeit auch in Zukunft mit dem Thema „gutes Altern“ auseinandersetzen und seine Anliegen in die Politik und in die altersbezogenen Institutionen einbringen.

Für den Kantonalen Seniorenverband Zug KSVZ
Arthur Huber


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